In den bekannt gewordenen Anpassungen der bisherigen Verleihkonditionen durch Walt-Disney (WDS) sieht die AG Kino – Gilde ein völlig falsches Signal für die künftige Gestaltung der Leihmieten.
Es ist eine Tatsache, dass sich durch die Digitalisierung die Kosten für die Kinos durch Modernisierungsdruck und höhere Investitionsrücklagen ebenso wie durch steigende Energiepreise und Mieten sowie die Ausweitung von Aufgaben bei Logistik und Marketing erhöhen. Demgegenüber haben die Verleiher durch die Digitalisierung massive Einsparungen, die bis heute nicht an die Kinos als Partner der Filmauswertung weitergegeben wurden. Auch die Beteiligung an den Umrüstungskosten blieb weit hinter der seinerzeit angekündigten Höhe zurück. Vor diesem Hintergrund ist die Ankündigung von WDS, die Leihmieten auf bis zu 53% zu erhöhen, absurd. Die AG Kino – Gilde e.V. ist überzeugt, dass die Leihmieten für Kinos sinken müssen. Die Forderung von 39% ist dabei nach wie vor relevant.
Die Entwicklung, dass einzelne Verleiher aufgrund der Filmflut immer weniger an einzelnen Filmen verdienen, darf nicht auf dem Rücken der Kinos ausgetragen werden. Die Art und Weise, wie WDS neue Bedingungen durchdrücken will, dient nicht einer nachhaltigen Geschäftspolitik mit den unabhängigen Kinos. Die AG Kino – Gilde e.V. appelliert an alle Verleiher, das Geschäftsmodell Kino und die Vielfalt der Kinolandschaft im Sinne aller Beteiligten zu erhalten. Kurzfristiges Profitstreben hilft der Branche insgesamt nicht.
Wie bei der letzten Mitgliederversammlung des Verbandes beschlossen, wird die AG Kino – Gilde e.V. die Entwicklung der Leihmieten bei den Mitgliedern genau beobachten.