Mit der Einigung über den mittelfristigen Finanzrahmen der EU von 2021 bis 2027 wurde der Etat für das Programm ‚Kreatives Europa’ von 1,46 auf 2,2 Mrd. Euro erhöht. Damit wird auch das MEDIA-Programm der Europäischen Union gestärkt.

Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino und Präsident des internationalen Filmkunsttheaterverbands CICAE: „Die Erhöhung des Budgets für ‚Kreatives Europa’ und dem Subprogramm ‚MEDIA’ ist ein bedeutendes Signal für die Sicherung der Vielfalt des europäischen Kinos. Wir danken allen, die sich hierfür eingesetzt haben. Es ist gut, dass nun Klarheit geschaffen ist. Damit sind die Kontinuität und das Förderjahr 2021 gesichert.“

Das MEDIA-Programm mit dem Kinonetzwerk ‚Europa Cinemas’ zählt zu den Erfolgsgeschichten der Europäischen Union und ist ein besonderes Beispiel für die gelebte europäische Einigung. Mit ihrem Programmschwerpunkt auf europäischen Filmen sind die Mitglieder des Kinonetzwerks ein Botschafter der europäischen Werte und Rückgrat der europäischen Filmwirtschaft. „Damit ist nun die Basis geschaffen, dieses Netzwerk, dessen Mitglieder durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie besonders betroffen sind, nun kräftig zu stärken und damit die Vielfalt der europäischen Filmkultur auch in Zukunft sichtbar zu machen,“ so Christian Bräuer.

Wie auch jüngste Studien der Europäischen Audiovisuellen Observationsstelle zeigen, ist der Erfolg eines Films im Kino unverändert elementare Voraussetzung für seinen weiteren Erfolg auf Online- und Streamingplattformen.

Noch dringenden Handlungsbedarf sehen die Filmkunsttheater bei der Verwendung der Mittel aus dem ebenfalls beschlossenen europäischen Wiederaufbaufonds ‚Next Generation EU’.
Christian Bräuer: „Leider haben Kommission und Mitgliedsstaaten nicht beschlossen, dass mindestens 2% der Mittel aus den nationalen Wiederaufbauplänen für die Kultur- und Kreativindustrie bereitgestellt werden. Wir appellieren daher an die Kommission und die Bundesregierung, bei der Verwendung der Mittel aus dem Aufbaufonds dieses Minimum verbindlich festzulegen.“

Bereits im September hatten 598 Europaabgeordnete einer entsprechenden Resolution zugestimmt, die 2% für Kultur doch noch als Forderung/Voraussetzung bei den nationalen Aufbauplänen im MFF/Next Generation-EU Haushalt unterzubringen. Dieses Ziel trägt auch der wirtschaftlichen Relevanz der Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa Rechnung. Im Sommer hatte die Europäische Kommission diesen Bereich als eine der europäischen Schlüsselindustrien identifiziert.

Um die Verwerfungen und Schäden für die Kinos in ganz Europa wenigstens ansatzweise abzumildern, setzen sich der Internationale Arthouseverband CICAE und die AG Kino – Gilde e.V. für eine Verdopplung des Etats von ‚Europa Cinemas’ ein, damit die Filmwirtschaft und der Kulturort Kino als deren Rückgrat gezielt und angemessen unterstützt werden.