Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino-Gilde: „Wir gratulieren CODA zum Gewinn des Oscars als bester Film. Gleichzeitig finden wir es sehr bedauernswert, dass Apple dieser sehenswerten Tragikomödie lediglich in den USA einen Kinostart mitsamt großer Kampagne ermöglicht hat, gerade da wir in der Vergangenheit zu anderen Filmen wie MACBETH und THE VELVET UNDERGROUND gut und partnerschaftlich zusammengearbeitet haben. CODA ist ein wunderbarer Film über Zusammenhalt und Gemeinschaft. Um so wichtiger wäre es, wenn dieser Film auch hierzulande in Kinosälen gemeinschaftlich erlebt werden könnte.

Was sich in der Verleihung der Oscars heute Nacht leider wieder gezeigt hat: Um die Siebte Kunst und ihre Rezeption im Kino geht es bei den Oscars immer weniger. Das hat damit begonnen, dass Filme nominiert werden, die in allererster Linie für Streamingdienste und deren Plattformen produziert wurden und setzt sich mit der Herabstufung einzelner Gewerke wie Ton, Filmmusik, Szenenbild oder Makeup fort, deren Verleihung in diesem Jahr voraufgezeichnet wurde.

Jahrzehntelang waren die Oscars ein Leuchtturm für die Kunstform Kino. Es schmerzt zu sehen, dass die Academy diese Bedeutung so fahrlässig aufs Spiel setzt.“