In einer Pressemitteilung fordert der internationale Arthouseverband CICAE, dem auch die AG Kino – Gilde angehört mehr Respekt gegenüber den Kinos seitens des Filmfestivals in Venedig. Darin heißt es:

Die CICAE wendet sich gegen die Entscheidung der Festivalleitung drei Filme, die von Netflix produziert und ausgewertet werden ins Programm des Wettbewerbs zu nehmen. ROMA von Alfonso Cuaron, THE BALLAD OF BUSTER SCRUGGS von den Coen Brüdern und SULLA MIA PELLE von Stefano Cucchi.

Wenn ein wichtiges Festival in seiner offizellen Auswahl Filme zulässt, die international nicht auf der großen Leinwand im Kino zu sehen sein werden, dann gefährdet dies einen wichtigen Sektor der Filmindustrie. Kino und Fernsehen sind unterschiedliche Medien und Kinofilme sind dazu gedacht unter Beachtung hoher Standards auf der großen Leinwand gesehen zu werden.

Der Festivalleiter von Cannes, Thierry Frémaux schlug sich in diesem Frühjahr auf die Seite der Kinos und entschied, Filme, die keinen offiziellen Kinostart in Frankreich haben werden, vom Wettbewerb auszuklammern.

Arthouse Kinobetreiber aus der ganzen Welt ermutigen den künsterlischen Leiter des Festival in Venedig, Alberto Barbera, die Auswahlpolitik zu überdenken und die offizielle Auswahl auf Werke zu beschränken, die international auf der großen Leinwand zu sehen sein werden. Es ist Zeit, dass A-Filmfestivals die sich für künsterisch hochwertige Filme stark machen, die Wichtigkeit der Kinos und der Auswertungsfenster erkennen, die den Werken die beste öffentliche Wahrnehmung garantieren.