Die Berliner Mitglieder in der AG Kino – Gilde freuen sich über den gestrigen Beschluss des Senats, die Wiedereröffnung der Kinos auf den 30. Juni 2020 zu terminieren. Damit hat Berlin den Wettlauf um Öffnungstermine beendet und gibt den Lichtspielhäusern in der Hauptstadt die Möglichkeit, gutes und sicheres Kino zum Juli vorzubereiten. Kinoverbände haben immer darauf hingewiesen, das Filmtheater einen Vorlauf von vier bis sechs Wochen zur Umsetzung der Hygieneauflagen sowie Programmplanung und -bewerbung brauchen.

Der AG Kino – Gilde Vorsitzende Christian Bräuer sieht darin auch ein Signal für die Branche in ganz Deutschland: „Der Berliner Senat berücksichtigt mit dieser Entscheidung die Bedürfnisse der Kinos in der Hauptstadt. Er hat sich nicht auf einen wenig hilfreichen Lockerungswettlauf eingelassen und zeigt Weitsicht und Medienkompetenz. Damit kann deutschlandweit Branche nun wieder vernünftig den Kinomarkt planen.“ Aus Verbandssicht ist dies sehr wichtig. Berlin hat eine der vielfältigsten Kinolandschaften der Welt und auch eine wichtige bundesweite Ausstrahlungskraft.

Sehr erfreulich ist aus Sicht des Verbands auch, dass Freiluftkino zum 2. Juni mit zumindest bis zu 200 und bereits ab 16. Juni mit bis zu 500 Besuchern den Berlinerinnen und Berlinern die Vorfreude auf die kommende Kinosaison versüßen. Hygieneauflagen sind unter freiem Himmel einfacher zu realisieren, zudem spielen die Open-Air-Bühnen vor allem Repertoire.

„Unser Dank gilt ausdrücklich auch dem Berliner Medienausschuss im Abgeordnetenhaus, der sich seit viel Jahren fraktionsübergreifend mit hohem Engagement und im konstruktiven Dialog für die Film- und Kinostadt Berlin einsetzt und für die Branche zu einem wichtigen Partner geworden ist,“ so Christian Bräuer. „Die filmkulturelle Vielfalt in der Hauptstadtregion und im ganzen Land ist keine Selbstverständlichkeit. Daher war es für die bunte Programmkinolandschaft von hoher Bedeutung, dass Medienboard in der Krise sofort reagierte und die Kinoprogrammpreise erhöhte.“

Die AG Kino – Gilde geht nun davon aus, dass im Juli alle Kinos in Deutschland wieder geöffnet sein werden und unterstützt eine über den Sommer hinaus reichende Kinokampagne für den gesamten Markt.

„Wir freuen uns sehr,  wenn wir mit den Kinos wieder das kulturelle Leben im Land bereichern können,“ so Bräuer, „allerdings ist schon jetzt deutlich, dass sie weiterhin Unterstützung benötigen, bis das Geschäft wieder ein annähernd normales Niveau erreicht hat. Andernfalls wird es eine rapide Marktbereinigung geben, was negative Auswirkungen auf die gesamte Filmwirtschaft hätte.“