Der Bundespräsident kam mit seiner Frau Elke Büdenbender am Dienstag im Kino International in Berlin mit Andreas Dresen und Christian Bräuer zusammen.

Eineinhalb Stunden nahm sich das Staatsoberhaupt Zeit, um über Sorgen und Herausforderungen der Branche zu sprechen. Sein Interesse am Kino und seine Leidenschaft für Kultur ist nicht neu. So hat er auch gleich zu Beginn der Corona-Pandemie Stellung bezogen und auf die Lage von Künstlern und kultureller Infrastruktur hingewiesen. Ganz in unserem Sinne sagte er schon damals, dass Kultur in einem buchstäblichen Sinne Lebensmittel sei.

Diese Überzeugung trieb ihn auch jetzt, sich besonders für die kulturelle Vielfalt und den Erhalt auch der privaten kulturellen Infrastruktur stark zu machen. Themen in dem Gespräch waren sowohl die alltäglichen Herausforderungen und die Förderung der Kinos sowie Zukunftsfragen wie Filmvermittliung, Professionalisierung und Netzwerkbildung. Es ging um die Änderung von Publikumsverhalten, die voranschreitende Marktmachtkonzentration, die Notwendigkeit einer größeren Diversität in der Filmindustrie und die Steigerung der Wertschätzung von Kino- und Filmkultur in Deutschland. Im Fokus stand natürlich die aktuelle Krise. Hier haben Andreas Dresen und Christian Bräuer die Auswirkungen auf die gesamte Filmindustrie geschildert.

Der Bundespräsident und seine Frau hörten aufmerksam zu, fragten nach. Zugleich sendete Frank-Walter Steinmeier ein beeindruckendes Signal zur Unterstützung der Kinos:

„Wir haben in den letzten mehr als zehn Wochen vielleicht nicht auf Filme verzichten müssen, aber aufs Kino. Und vielleicht ist doch Vielen im Lande klargeworden, das die heimatliche Couch das Kino nicht ersetzen kann. Vielleicht ist auch deutlich geworden, mehr als je, Kino ist Kultur. Wir brauchen Kultur, weil Kultur uns den Blick in eine Welt ermöglicht, die wir allein durch Information auch nicht vollständig erschließen. Kino ist eben auch Emotion, schafft Vielfalt und Empathie, alles das ist unverzichtbar, auch für eine lebendige Demokratie.«

Für uns ist dieser Besuch eine ehrenvolle Anerkennung unserer Arbeit und ein wichtiges Zeichen dafür, dass sich die Politik in Deutschland zur Kultur und im speziellen der Kinokultur bekennt. Dieses Zeichen wird in den kommenden Wochen und Monaten durchaus noch Bedeutung haben, denn die Diskussion um passgenaue Hilfen aber auch die permanente Abwägung von Gesundheitsschutz und wirtschaftlicher Betriebsführung werden weitergehen.

Ein Beitrag über den Besuch und sein eindrucksvolles Statement für die Kinos findet sich auch auf der Homepage des Bundespräsidenten:
www.bundespraesident.de