Kinoschließungen, Drehverbote und rechtliche Unsicherheiten haben die Filmwirtschaft zum Stillstand gebracht. In Modellrechnungen haben die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) und ihre Mitgliedsverbände die Folgen eines dreimonatigen Ausfalls kalkuliert. Die langfristigen Umsatzeinbußen der Branche belaufen sich demnach auf zwei Mrd. Euro. 36 Prozent der knapp 80.000 Arbeitsplätze sind gefährdet. Den 6.700 Unternehmen droht eine Insolvenzwelle. Kurzfristig besteht ein Förderbedarf von 563,5 Mio. Euro, um die Krise zu überstehen. Die SPIO und ihre Mitgliedsverbände schlagen daher einen Stabilitätsfonds Filmwirtschaft vor.

SPIO-Präsident Dr. Thomas Negele: „Die Corona-Krise trifft die Filmbranche von zwei Seiten: Durch die Kinoschließungen ist die wichtigste Auswertungsstufe der Branche weggebrochen. Dazu kommen die Ladenschließungen – dadurch ist der in Deutschland wichtige Home-Entertainment-Markt mit Blue-rays und DVDs eingebrochen. Auf der Produktionsseite sorgen rechtliche Unsicherheiten und Drehverbote für Stillstand an den Filmsets. Trotzdem fallen von den Kinos bis zu den Studios weiter hohe Fixkosten an.

Der Schutzschild von Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium aus Zuschüssen, Kurzarbeitergeld und Liquiditätshilfen ist der richtige Ansatz, um die gesamtwirtschaftlichen Folgen zu dämpfen. Aber viele Betriebe und Beschäftigte der Filmbranche drohen in eine Lücke zwischen diesen Bausteinen zu fallen.

Die Maßnahmen der Kulturstaatsministerin und die Sofortprogramme der Filmförderungsanstalt und der Länderförderungen sind eine wichtige Unterstützung – aber sie reichen in der derzeitigen Form nicht aus. Die gewaltige Lücke von 563,5 Mio. Euro zeigt: Eine gemeinsame Anstrengung von Kultur- und Wirtschaftspolitik ist gefragt.“

Den Plan für einen Stabilitätsfonds finden Sie hier als Datei:
SPIO Stabilitätsfonds Filmwirtschaft